Kitzrettung ist ein Beitrag der Jägeschaft zum Tierschutz und zur Hege und Pflege der Fauna
Unsere Reviere unterliegen einer intensiven Nutzung durch die Landwirtschaft. Es kommt zu einem Spannungsverhältnis mit den Tieren, die auf der Scholle leben. Dies ist ein Zeichen unserer Zeit und wir Jäger tun unser Bestes, um dieses Spannungsverhältnis zu entschärfen.
Eine jedes Jahr wiederkehrende Aktion ist die Kitzrettung vor der Mahd. Hier spielt der Zeitfaktor eine wesentliche Rolle. Der ist unkritisch, wenn der Landwirt uns
Jäger zeitig informiert, damit wir samt Hunden zusammenkommen können, um die zu mähenden Wiesen zu durchschreiten und eventuell abgelegte Kitze aus der Wiese in den angrenzenden Wald zu
verbringen.
Kritisch wird es erst, wenn es Knall auf Fall gehen soll, weil die Zeit witterungsbedingt oder aus unternehmerischen Gründen des Landwirtes drängt.
In den Abendstunden vor der Mahd kann die Wiese noch mit den so genannten „Schrecken“ versehen werden. Später wird es knapp, weil die Tiere dann schon heimisch sind.
Für uns Jäger zählt der Tierschutz, denn: was ist furchtbarer als dass das Kitz verstümmelt oder mit sonstigen schlimmsten Verletzungen jämmerlich
verendet?
Nur wenn wir Hegen und Pflegen ernst nehmen, geben wir den Kitzen die Chance zum Überleben und ein artgerechtes Dasein zu führen. Dazu muss es sich auch fortpflanzen können.
Sicherlich mag man uns vorwerfen, „das macht Ihr ja nur, um im nächsten Jahr etwas zum Schießen zu haben“ und sicher ist an dem Abschuss an sich etwas dran. Das ist des Jägers Handwerk. Aber jetzt mal ganz cool: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass gerade die so geschützten Tiere uns im nächsten Jahr vor die Büchse laufen? Lauern da nicht noch andere Gefahren – zum Beispiel die des Straßenverkehrs? Übrigens, dann kümmern wir Jäger uns auch um das „Fallwild“. Ich selbst konnte dieses Jahr eine erfolgreiche Rettung verbuchen, als ich so ein kleines Tier von der zu mähenden Wiese entfernte. Und glaubt mir, auch das ist ein wunderbares, befriedigendes Jagderlebnis.
Ich kann allen Naturschützern nur ans Herz legen, setzt Euch doch mal mit uns Jägern zusammen und macht mit bei Wiesenbegehungen. Ihr fühlt Euch 1000mal besser, wenn so ein kleines Geschöpf gerettet wurde.
In diese Sinne Waidmannsheil
J. A. Schmidt