Liebe Vorsitzende der hessischen
Jagdvereine,
kürzlich kam es nun auch im Raum Kirchhain (Mittelhessen) zur
Manipulation einer großen Ansitzkanzel. Mehrere Leitersprossen waren von hinten angesägt worden.
Wir möchten Sie daher in ganz Hessen um entsprechende
Vorsicht bitten!
Achten Sie bitte vor dem Aufbaumen insbesondere auch in
der Dunkelheit z. B. durch Abtasten oder Anleuchten der Leitersprossen sowie der sonstigen Konstruktion auf mögliche Manipulationen.
Bei Fahrten durchs Revier sollte ebenfalls nach zerstörten oder
umgeworfenen Ansitzeinrichtungen geschaut werden, damit der Tatzeitraum so eng wie möglich eingegrenzt werden kann. Damit die Polizei ein möglichst genaues Bild der Taten in Hessen erhält, sollte
jede Hochsitzzerstörung unbedingt angezeigt werden.
In diesem Zusammenhang möchten wir Ihnen noch einmal unsere
ergänzten Hinweise aus der Ausgabe August 2020 des Hessenjägers zur Verfügung stellen:
Der LJV rät allen Jägerinnen und Jägern:
- Nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Jagdgenossenschaft und den örtlichen Landwirten auf und bitten darum,
auffällige Personen oder Fahrzeuge, die sich am späten Abend, in der Nacht oder am frühen Morgen im Revier aufhalten, sofort unter der Notrufnummer 110 bei der Polizei zu melden. Auch andere Ihnen
bekannte Freizeitsuchenende oder zum Beispiel Inhaber von Gartengrundstücken sollten Sie darum bitten, auffällige Beobachtungen direkt bei der Polizei zu melden. Im Idealfall sollten Fahrzeuge und
Kennzeichen notiert oder fotografiert werden. Auch eine möglichst genaue Personenbeschreibung (Anzahl der Personen, handelte es sich um Männer oder Frauen, ungefähre Größe, Haarfarbe, Kleidung, usw.)
kann der Polizei bei der Täteridentifizierung helfen.
- Untersuchen Sie Ansitzeinrichtungen, Leitern, Holme und Ständer vor jedem Ansitz auf mögliche
Beschädigungen (z. B. angesägte Leitersprossen), um der Absturzgefahr vorzubeugen.
- Wenn Sie auffällige Personen beobachten, rufen Sie direkt unter der Notrufnummer 110 oder über die
zuständige örtliche Dienststelle die Polizei. Warten Sie immer bis die Beamten eintreffen und vermeiden eine direkte Konfrontation mit möglicherweise gewaltbereiten Tätern.
- Die Mitteilung von Rettungspunkten oder anderen markanten Punkten im Revier z. B. Strommasten,
Wasserbassins, Wegekreuzungen oder auch mögliche Zufahrtswege können der Polizei das Auffinden der entsprechenden Stelle im Revier erleichtern. Gibt es in Ihrem Revier geschlossene Schranken, sollten
Sie mit den zuständigen Stellen (Gemeindevertreter, Forstamt, Waldbesitzer) abstimmen, dass die Polizei einen Schlüssel dafür erhält und im Notfall auch ins Revier fahren kann.
- Installieren Sie auf Ihrem Smartphone kostenfrei die offizielle Warn-App
"hessenWARN" des Landes Hessen. Über diese App können Sie einen Notruf an die 110 oder 112 absetzen und dabei Ihre Standortdaten (Geo-Koordinaten) direkt an die Leitstelle
übermitteln. So kann die Polizei z. B. verdächtige Personen im Revier schneller lokalisieren. Die App bietet noch weitere nützliche Funktionen, z. B. auch einen "Wildwarner", der bei Autofahrten vor
Wildunfallschwerpunkten warnt. Weiterhin können Sie in der App auswählen, ob Sie polizeiliche Informationen, Informationen zu vermissten Personen, Betrugsdelikten, Wetterwarnungen, Produktrückrufen,
Schulmeldungen, usw. erhalten möchten.
Was tun, wenn im eigenen Revier Hochsitze beschädigt wurden?
- Rufen Sie die Polizei und erstatten unbedingt sofort Strafanzeige beim zuständigen Polizeirevier
oder auch über die Online-Wache. Nur so kann es gelingen, mögliche Tatzusammenhänge herzustellen.
- Warten Sie unbedingt bis die Polizei eintrifft, bevor Sie sich der zerstörten Ansitzeinrichtung
nähern und ggf. wichtige Spuren unbrauchbar gemacht werden.
- Informieren Sie auch Ihren LJV, falls in Ihrem Revier Ansitzeinrichtungen beschädigt oder zerstört
wurden.
Herzliche Grüße und Waidmannsheil

Markus Stifter
Pressesprecher
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