Eine Selbstverständlichkeit für die Jägerschaft.
Das Niederwild ist auf dem Rückzug. Extensive Landwirtschaft und zunehmende Fressfeinde bedrohen seine Existenz. Die Jäger stemmen sich gegen diesen Trend und fassen sich ein Herz für Rebhuhn und Fasan.
Eine Gruppe engagierter Jäger zu beobachten, die beim Wiederanpflanzen einer Hecke als Hegemaßnahme für das Niederwild aktiv sind, ist keine Seltenheit in den Revieren.
Sicher mag man sich fragen, warum denn Hecken pflanzen? Es gibt doch genug davon in der Natur? Nein, leider nicht, wie man als aktiver Jäger in der Feldgemarkung fassungslos feststellen muss.
Dieses Phänomen ist intensiver Landwirtschaft und konsequenter Flurbereinigung in der Vergangenheit geschuldet. Monokulturen, große zusammenhängende Flächen und der Einsatz von Herbiziden und Fungiziden lassen die für das Niederwild so wichtigen Rückzugsgebiete verschwinden. Die Jäger stemmen sich gegen diesen Trend. Durch aktive „Aufforstungsmaßnahmen“ wollen die Jäger dem gefährdeten Niederwild helfen, sich in der Natur ihre Daseinsberechtigung zu erhalten.
Ein weiterer Punkt in der Liste der Gründe, warum sich die Bestände des Niederwildes dramatisch reduzieren, ist die
Zunahme seiner Fressfeinde - der Beutegreifer - der so genannten Prädatoren. Gehen für Fasan und Rebhuhn angestammte Schutzgebiete sanktionslos verloren, so erfreuen sich besonders Fuchs und Waschbär
über neue Schonzeiten. In Hessen darf der Fuchs nur noch in der Zeit zwischen dem 15. August bis 28. Februar und der Waschbär vom 1. August bis 28. Februar bejagt werden. Die neue Jagdverordnung, die
seit dem 1. April gilt, macht’s möglich.
In der Zwischenzeit können die Jäger für ihre gefiederten Schützlinge nicht mehr tun als ihnen zu helfen, sich in sichere Gefilde zurück zu ziehen. Die Jäger sind mit Pflichtbewusstsein und Freude
dabei, weil auch die so genannte Hege alle Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege des Wildes umfasst. Umso unverständlicher ist es für die hessische Jägerschaft, dass man Fuchs und Waschbär so
ungehindert gewähren lässt.
Wir erleben hautnah und ständig zunehmend, wie so genannte Naturschutzverbände versuchen, die Bürgerschaft für ihre Ideen zu vereinnahmen. Sie sind dabei nicht zimperlich: Tierschützer möchten am liebsten eine vegane Gesellschaft, um die Jagd faktisch abzuschaffen. Naturschutzverbände setzen alles daran, den Jägern ihre Selbständigkeit zu nehmen, indem sie uns Waidmänner und Waidfrauen verunglimpfen. Es zeigt sich dem erfahrenen Jäger klar und deutlich, welch verschwommene Wahrnehmung selbsternannte Experten über Fakten und Zusammenhänge haben.
Nicht der Waschbär und der Fuchs sind vom Aussterben bedroht und somit bald auf der „Roten Liste der vom Aussterben bedrohter Arten“. Nein, es ist unser Niederwild.
All dies sind Gründe, warum sich die Jägerschaft nachhaltig durch Pflanzaktionen und viele weiteren Aktivitäten zum Schutz der wildlebenden Fauna einbringt und dies auch an die Öffentlichkeit bringt.
Vielleicht sollten diejenigen, die sich von dem niedlichen Aussehen von kleinen Füchsen und putzigen Waschbären blenden lassen, einmal leidgeprüfte Mitbürger hören, deren Häuser und Haustiere von den „gerade so schützenswerten“ Prädatoren heimgesucht werden. Geplünderte Mülltonnen, verdreckte Dachböden und totgebissenes Federvieh werden dramatisch zunehmen.
Waidmannsheil
J. A. Schmidt