Entwicklungs- und Kulturgeschichte der Menschheit sind mit der Jagd-geschichte eng verzahnt; schließlich stand die Jagd mit an der Wiege menschlicher Kultur, deren Grundpfeiler wir heute in Sozialordnung und Recht, Wirtschaft und Technik, Sprache, Musik und bildender Kunst sehen. Selbst Mythos und Religion erscheinen zuerst im Umkreis jagdlicher Betätigung. Voraussetzung für das Überleben war die erfolgreiche Jagd. Die Beute diente dem Menschen zur Versorgung mit Fleisch, mit Fellen für die Kleidung, mit Knochen für Werkzeuge und Waffen. Ein Wandel trat ein, als der Mensch vor rund 7.000 Jahren lernte, Tiere zu domestizieren. Viehzucht und Ackerbau lösten die Jagd in ihrer lebensnotwendigen Funktion ab. Mit zunehmender Industrialisierung und Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft ging die wirtschaftliche Bedeutung der Jagd zunehmend zurück. Der kulturhistorische Bezug und die kulturelle Bedeutung der Jagd blieben jedoch erhalten, schreibt Kreisjagdberater Dieter Hübner.
Zusammenschlüsse von Jägern gab es nachweislich schon um das Jahr 1920.Der 2. Weltkrieg zerschlug alle Vereinigungen.
Schon immer wurde der Raum am Oberlauf der Kinzig, der Altkreis Schlüchtern im waldreichen Hessen, von den Jägern besonders geschätzt.
Rotwild ist in den Revieren, die zum Kerngebiet des Rotwildringes gehören, zahlenmäßig gut vertreten. In den Randrevieren kommt Rotwild mehr oder minder als Wechselwild vor.
Schwarzwildbestände nehmen kontinuierlich zu. Die durcheinandergeratene Sozialstruktur beim Schwarzwild hat zur Folge, dass Frischlingsbachen vermehrt Nachwuchs bringen, was zu erheblicher Zunahme der Bestände führt. Bei weiterem Anwachsen ist das Ausbrechen der Schweinepest, die sich nah an unserer Grenze ausbreitet, zu befürchten.
Rehwild ist nach wie vor in allen Revieren gut vorhanden. Der Hasenbesatz ist rückläufig. Wird nur noch sehr schonend bejagt. Die ehemals guten Rebhuhnbesätze in den Revieren gibt es nicht mehr.
Die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Schonzeiten für Prädatoren werden den Druck auf Feldhase, Fasan, Rebhuhn und Bodenbrüter noch mehr erhöhen. Waschbären haben sich auch in unserem Bereich extrem vermehrt. Die Streckenzahlen werden von Jahr zu Jahr höher.
Im Altkreis Schlüchtern liegen in den fünf Hegegemeinschaften Vogelsberg, Spessart, Rhön , Oberes Kinzigtal und Landrücken 52 Gemeinschaftliche Jagdbezirke, 23 staatlich verpachtete Eigenjagdbezirke und 12 Private Eigenjagdbezirke. Die bejagbare Fläche der fünf Hegegemeinschaften beträgt insgesamt rd. 42 000 ha.
In den fünf Hegegemeinschaften des Altkreises Schlüchtern kommt Rotwild mehr oder weniger als Wechselwild vor. Schwarzwild, Rehwild, Niederwild, Raubwild und Raubzeug ist in allen Hegegemeinschaften vorhanden.
Die Jahres- Abschussfreigaben werden in den fünf Hegegemeinschaften erarbeitet und der Unteren Jagdbehörde zur Genehmigung übermittelt.
Im Bereich der Hegegemeinschaft Spessart ist Rotwild Standwild.
Für die Bejagung des Rotwildes der Reviere im Altkreis Schlüchtern ist die Hegegemeinschaft Rotwildring Rotwildgebiet Spessart (RRS) zuständig.
In Zusammenarbeit von Jagdausübungsberechtigten der Spessart Reviere, HESSENFORST, Untere Jagdbehörde und dem Sachkundigen für das Rotwildgebiet Spessart, werden die jährlichen Abschussfreigaben erarbeitet.
Rotwildreviere im Altkreis Schlüchtern
Neben den Flächen des Hessischen Forstamtes Schlüchtern sind die Reviere des Altkreises Schlüchtern mit Rotwildvorkommen in den Reviergruppen Bergwinkel und Mittleres Kinzigtal eingegliedert.
Der Reviergruppe Bergwinkel gehören an:
GJB Altengronau-Jossa GJB Breunings GJB Mottgers
GJB Sterbfritz GJB Weiperz GJB Sannerz (teilw.)
EJB Bernhardswald GJB Ahlersbach GJB Herolz (teilw.)
GJB Hohenzell EJB Lindenberg GJB Niederzell (tlw.)
GJB Schlüchtern (teilweise)
Der Reviergruppe Mittleres Kinzigtal gehören an:
GJB Bellings GJB Steinau-Ost EJB Steinau-Süd
GJB Steinau-Südwest GJB Seidenroth GJB Ahl
GJB Salmünster I GJB Salmünster II
Die Reviere GJB Marjoß und GJB Mernes I, II, III gehöre der Reviergruppe Joßgrund an.
Bericht: Anneliese Merx