Liebe Jägerinnen und Jäger,
es war eine Frage der Zeit, bis es die Afrikanische Schweinepest (ASP) auch nach Deutschland schafft. Jetzt ist es leider soweit. Am gestrigen Donnerstag hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) an Resten eines Wildschweinkadavers das ASP-Virus bestätigt. Gefunden wurde das Tier im brandenburgischen Spree-Neiße-Kreis nahe der deutsch-polnischen Grenze. Damit verliert Deutschland den Status "ASP-frei". Die ersten internationalen Reaktionen folgten bereits: Noch am Donnerstag erklärte Südkorea den Stopp der Einfuhr von Schweinefleisch aus Deutschland. Mit China, einem weiteren großen Importeur, stehe man in Verhandlungen, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in einer Pressekonferenz.
Während die wirtschaftlichen Folgen noch nicht gänzlich absehbar sind, gibt es für die Jäger vor Ort klare Anweisungen. Im Umkreis von drei Kilometern um die Fundstelle soll eine Kernzone errichtet werden. Dort herrscht absolute Jagdruhe. Danach folgt ein gefährdeter Bezirk mit einem Radius von 15 Kilometern um den Fundort. Dort und in der angrenzenden Pufferzone soll jegliches Schwarzwild erlegt werden. In den nächsten Tagen will man intensiv nach Fallwild suchen und betroffene landwirtschaftliche Betriebe identifizieren. Wir haben gemeinsam mit dem FLI eine Handlungsempfehlung erarbeitet, die Sie hier einsehen können.
Der Bund hat einen Krisenstab eingerichtet, der eng mit dem Verbraucherschutzministerium in Brandenburg und den entsprechenden Verbänden zusammenarbeiten wird. Wir sind seit vielen Jahren auf diesen Fall vorbereitet. Tschechien und Belgien haben gezeigt, dass es möglich ist, die ASP einzudämmen. Wir sind zuversichtlich, dass wir dies auch mit Ihrer Hilfe schaffen werden.
An dieser Stelle wollen wir uns bei Ihnen bedanken: für Ihre Leistung beim Erreichen reduzierter Schwarzwildbestände in den vergangenen drei Jahren, beim Mitwirken am ASP-Monitoring, bei der Aufklärung vor Ort. Jetzt gilt es, weitere Funde unverzüglich zu melden. Dafür haben wir in unserer Tierfund-Kataster-App eine Schnittstelle zum Friedrich-Loeffler-Institut etabliert, die Schwarzwildfunde direkt an die zuständige Kreisveterinärbehörde weiterleitet. Falls Sie die Tierfund-Kataster-App noch nicht installiert haben, laden Sie diese bitte auf Ihr Handy, insbesondere, wenn Sie in Grenznähe wohnen. Sollten Sie ein verendetes Wildschwein finden, nutzen Sie bitte die App oder informieren Sie die Kreisveterinärbehörde. Sichern Sie die Stelle ab. Fassen Sie den Kadaver aber bitte nicht an und bewegen Sie ihn nicht.
Informationen zum richtigen Verhalten bei einem Kadaverfund und weitere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest finden Sie in unserem Frage-und-Antwort-Papier und in der ASP-Broschüre.
Wir werden in unserem Newsletter eine Rubrik zur ASP einführen, die für Sie die wichtigsten Ereignisse der Woche zusammenfasst. Haben Sie Fragen, kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail an pressestelle@jagdverband.de
Wir wünschen Ihnen ein gutes Wochenende,
Ihre DJV-Geschäftsstelle
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Die Schweinepest ist jetzt auch in Deutschland: Das infizierte Wildschwein wurde in unmittelbarer Nähe zu Schweinebeständen in Oder-Spree gefunden. Eine Sitzung des kreislichen ASP-Katastrophenstabes ist angesetzt.
Einschleppung in hessische Tierbestände muss verhindert werden !